Mit der Anmeldung für den Transalpine Run 2010 begann die Suche nach spannenden, längeren Bergtouren, die als Training dienen sollten. Idealerweise sollte jedes Wochenende mindestens eine traumhafte Bergtour absolviert werden – so der Plan Anfang dieses Jahres. Aus organisatorischen, wetterbedingten und vorallem zeitlichenen Gründen beschränkten sich jedoch meine Wochenendziele auf die üblichen Verdächtigen – Gaisberg, Untersberg, Goldeck und das Trübeck in der streirischen Krakau. Abwechslung Mangelware. Als jedoch nach einer längeren Regenperiode für letzten Donnerstag traumhaftes, stabiles Sommerwetter angkündigt wurde, entschlossen wir uns kurzfristig, quasi „als letzten Motivationsschub für den Transalpine Run“, eine anspruchsvolle, coole Bergtour in Angriff zu nehmen.
Unser Ziel: die Watzmannüberschreitung mit dem klassischen Tourenverlauf „Wimbachbrücke – Watzmannhaus – Hocheck – Mittelspitze – Südspitze – Wimbachgries – Wimbachbrücke“, also die Nord-Süd Überschreitung. Als Eintagestour ist die Überschreitung im Allgemeinen mit 10-12h, und bei schlechten Verhältnissen sogar mit bis zu 15h angegeben, wobei sie sehr häufig in zwei, manchmal sogar in drei Tagen gemacht wird. Frei nach dem Motto „Speed Is Your Friend“ wollten wir die Tour jedoch schneller absolvieren. Nach kurzer Diskussion am Vorabend bzgl. der Materialwahl verzichteten wir, um einerseits am Grat Zeit, und andererseits im Rucksack Gewicht zu sparen auf das Klettersteigset, packten aber unsere Bergschuhe für die Überschreitung der Gipfel in den Rucksack. Im bekannten Transalpine Outfit, also auch mit den Salomon Trail-Schuhen, starteten wir bei bestem Wetter bei der Wimbachbrücke. Die Materialwahl sollte sich als perfekt herausstellen, da wir im Aufstieg mit unseren Salomon’s superschnell unterwegs waren, der Grat (Klettersteig A/B bzw. Kletterschwierigkeiten bis zum II. Grad) mit etwas Vorsicht und guten Verhältnissen auch ohne Klettersteigset machbar ist, und die Schotterrießen im Abstieg mit den Bergschuhen am schnellsten zu bewältigen sind. Unsere „Boxenstopps“ mit Schuhwechsel am Hocheck, bzw. am Fuße der Südspitze zogen einige fragenden Blicke an!
Wir beide staunten und strahlten nicht schlecht, als am Ende des Tages die Uhr schlussendlich 5h30min für die knapp 2400hm und 22km anzeigte, wobei alleine 3km davon am Grat zurück gelegt wurden. Die Überschreitung an sich ist übrigens eine herrlich luftige Angelegenheit mit traumhaften Tiefblicken auf den Königsee und das Wimbachtal. Das Panorama spricht für sich!