Der 24. RedBull Dolomitenmann ist Geschichte, unser Team „querdenken.at by SALOMON BRANDSTORE Salzburg“ ist nach einem turbulenten Rennverlauf beim „Härtesten Teamwettbewerb der Welt“ schlussendlich auf Platz 48 (Amateure) gelandet. Aber alles mal der Reihe nach.
Nach einer eher unruhigen, von Nervösität geprägten Woche ging es letzten Freitag nach Lienz. Am frühen Nachmittag genehmigten sich Mountainbiker Jan, Paragleiter Gottfried und Kajaker Felix noch ein Abschlusstraining, und so lernte ich meine Teamkollegen erst am Abend bei der traditionellen Pastaparty am Hauptplatz kennen, und merkte sofort den tollen Teamspirit.
Das RENNEN – Die letzte Nacht verlief erstaunlich ruhig, da sich meine Nervösität erst im Morgengrauen einstellte. Bereits um 07:15 Uhr mussten Gottfried und ich unser Gepäck für den Helitransport auf das Kühbodentörl abgeben. Die lange Wartezeit bis zum Start um 10:oo Uhr verkürzte mir Motivator Christina, die sich frühmorgens auf den Weg nach Lienz gemacht hatte, um als rasende Reporterin live zu berichten.
Mit dem Startschluss durch „Grizzly“ Werner Grissmann legt sich endlich meine Nervosität. Wie erwartet wird ein sehr, sehr hohes Tempo auf den ersten 3 flachen Kilometern eingeschlagen, mein Puls steigt beänstigend hoch an. Am Goggsteig (360hm auf 900m) kommt dank unzähliger Zuschauer „Tour de France“ Feeling auf. Von allen Seiten werden wir Läufer energisch angefeuert, Andi Goldberger liegt dicht hinter mir, weswegen es noch lauter am Goggsteig wird – „Super Andi“ oder „Zieh Andi Zieh“ ist zu hören – Gänsehaut pur!!! Dass sich meine kurz Vorbereitungszeit von nur 6 Wochen muskulär rächen wird, muss ich relativ für erkennen. Ich reduziere daher geringfügig meine Pace, versuche aber immer wieder, diese auf flacheren Passagen zu erhöhen. Die WARUM Frage taucht im Hinterkopf auf, tatsächlich stellen tue ich mir die Frage aber nie, warten doch Paragleiter Gottfried am Kühbodenthörl, und Felix bzw. Jan in Lienz auf meine Bergankunft.
Der Puls auf Anschlag, die Beine schwer angeschlagen, und immer noch 550hm – wie soll ich die nur schaffen? Weiter kämpfen, immer weiter laufen/gehen/kriechen – alles ist erlaubt beim Dolomitenmann, und wird auf den letzten 300hm auch voll ausgeschöpft. Es wird laut, Hubschrauber kreisen, viele Zuschauer feuern mich und die weiteren Mitstreiter an, auf allen Vieren geht es in den Schlussanstieg. Gottfried wartet schon auf die Übergabe – ich kann ihn sehen, nur noch 15 Schritte, noch 5 – der erlösende Handschlag erfolgt, ich sinke zu Boden und genieße völlig ausgepumpt den Moment am Berg…
Nach wenigen Minuten setze ich mich auf, orientiere mich, zieh mich um und mach mich wieder auf den einstündigen Abstieg Richtung Schuttleservice nach Lienz.
Paragleiter Gottfried Schrittwieser, Felix Kutscha-Lissberg im Kajak und Biker Jan Hambrusch geben in der Zwischenzeit ihr bestes. Nach einer Gesamtzeit von 5:36:03h für das Team „querdenken.at by Salomon Brandstore Salzburg“ erreicht schlussendlich Jan das Ziel in Lienz, und wir alle sind froh, dass wir 4 unverletzt und sicher im Ziel sind.
Fazit: Ein Knoten in den Leinen vor dem zweiten Start kostet Gottfried, dem Teambesten des Vorjahres, so einiges an Zeit, dafür legt Felix trotz Fehler im Katarakt eine neue Teambestzeit hin. Jan kann in etwa seine Vorjahreszeit halten, ich konnte die Fabelzeit von Markus Jäger aus dem Vorjahr (1:42h) bei weitem nicht erreichen, hab aber die angekündigten 2h mit 2:01h nur knapp verfehlt. Der Dolomitenmann ist eine geniale Veranstaltung, die es versteht, 4 noch so unterschiedliche Sportarten zu vereinen und zu einer echten Herrausforderung zu machen! Da sollte man mal dabei gewesen sein ( zumindest an der Strecke & bei der Party ;)
Die PARTY – Die „Champions Night“, also die Party nach dem Rennen muss man einfach genießen, trifft man schlussendlich nicht jeden Tag auf eine Vielzahl prominenter Sportler wie „Andi Goldberger, Jonathan Wyatt, Markus Kröll, Daniel Mesotitsch, Benjamin Karl, uvm.“, sowie Amateursportler unterschiedlichster Disziplinen. So erfährt man beispielsweise, dass man auch als Paragleiter „Höhenangst“ haben kann, oder aber als Kajakfahrer eigentlich nur 90 Sekunden Sessions trainiert, beim Dolomitenmann jedoch um die 40 Minuten in Aktion ist.
Der SONNTAG – Ausklingen haben wir den diesjährigen Dolomitenmann am Sonntag dank Traumwetter mit einer kurzen Wanderung auf das „Böse Weibele“ lassen, und uns dabei gleich einen Teil der Mountainbike Strecke angesehen ;)
Fotos Dolomitenmann 2011 – Berglauf Ziel Kühbodentörl & Wanderung Böses Weibele: