Salomon 4Trails – Grande Finale von Landeck nach Samnaun

Als ich vor einigen Wochen die 19 als Startnummer für die Salomon 4Trails erhielt, hab ich zwar davon geträumt die 4Trails in der Gesamtwertung unter den Top20 zu beenden, so recht glauben wollte ich daran aber nicht. Vielmehr setzte ich mir meine 10% Regel zum Ziel, was bei über 500 Startern ein Platz um die 50 wäre.

Tag#1: Mit Platz 52 (47. bei den Männern) auf der ersten, von Krämpfen begleiteten Etappe von Garmisch nach Ehrwald, lag ich mit meiner 10% Regel nicht schlecht. Zufrieden war ich keinesfalls, hatte ich doch nach allen Regeln der Kunst die späte Startzeit von 10:00 Uhr, und die damit verbundenen hohen Temperaturen einfach ignoriert, und bin viel zu schnell losgelaufen und klassisch „eingebrochen“…

Tag#2: Auf der zweiten Etappe von Ehrwald nach Imst war also Schadensbegrenzung angesagt. Dank erstaunlich guter Beine bergauf, einer tollen Gruppe mit Tom Wagner und Ivan Paulmichl, sowie erneut etwas Risiko, konnte ich auf der 45km Etappe einiges an Zeit gut machen und mich mit Platz 19 (18. bei den Männern) erstmals unter den Top20 platzieren.

Tag#3: Die Downhills der ersten beiden Tag, hatten sich in meiner Oberschenkelmuskulatur verewigt. Auf der dritten Etappe von Imst nach Landeck hatte ich bergauf keine Probleme, aber auf der Ebene und vor allem bergab bekam ich’s mit zwei geladenen „Elektroschockern“ zu tun. Jeder einzelnen Schritt verursachte einen heftigen Schmerz im Oberschenkel. Der finale 1700hm Downhill nach Landeck wurde für mich zur Qual, auch weil ich einige Konkurrenten kampflos vorbeiziehen lassen musste. Am Ende wurde es dank starkem Uphill aber doch noch Platz 23 (22. bei den Männern)

Tag#4: Die vierte und letzte Etappe von Landeck nach Samnaun löste auf Grund einer Strassensperre, und der damit verbundenen Streckenverlängerung, die zweite Etappe als Königsetappe ab. Die hochalpine Etappe über die 2787m hohe Ochsenscharte ist nicht nur wegen der Länge äußerst schwierig, sondern auch wegen der Tatsache, dass von den 47km (2844hm) gut 20km auf über 2000m Seehöhe zu laufen sind. Entsprechend „vorsichtig“ bin ich auch in Landeck losgelaufen, habe aber schnell gemerkt, dass meine Beine erneut bergauf hervorragend funktionieren. Also versuchte ich mich erneut rund um Tom Wagner zu positionieren, der sich immer einige Meter vor mir, Konkurrent um Konkurrent schnappte. Im virtuellen Schlepptau gelang dies auch mir, und gemeinsam mit dem Führenden der Senior Master Men Kategorie Thomas Miksch nahmen wir die zahlreichen Anstiege auf’s Dach der 4Trails, der Ochsenscharte, in Angriff. Dort gesellte sich auch noch die Führende der Damenwertung Angela Mudge zu uns, die bisher noch jeden Tag vor mir gelegen war…
Worte wurden wohl wegen der Anstrengung nur noch wenige gewechselt, aber trotzdem herrschte eine tolle, positive Stimmung – RACING PUR. Kurz verschwendete ich den einen oder anderen Gedanken an die mögliche Platzierung, aber vorrangig sagte ich mir immer wieder: Egal was kommt, ich lass es heute am letzten Tag auch bergab krachen, und werde nicht abreisen lassen – egal wie sehr mich meine beiden Elektroschocker ärgern.
Gesagt, getan! Thomas Miksch machte bergab das Tempo, und ich zog ohne Rücksicht auf Verluste mit. Bald konnten wir unsere beiden Mitstreiter nicht mehr „spüren“. Auf Anschlag laufend, wusste ich, dass gut 8km vor dem Ziel mein Masseur und genialer Betreuer Hans Thalhammer auf mich warten und mit kalten Getränken und Futter versorgen wird. Hans verpflegte mich nicht nur perfekt, sondern motivierte mich weiter voll durchzuziehen, was ich auch tat. Kurz vor dem Ziel musste ich dann doch noch Thomas Miksch ziehen lassen, aber mit Platz 15 hatte sich mein Angriff voll und ganz gelohnt. In der Kategorie MEN (<40) wurde es mit Platz 10 sogar ein echter Top10 Platz – YEEEEESSSSSSS, 4Trails DONE!!!!

Was die GESAMTWERTUNG angeht, konnte ich mich nach dem schwachen ersten Tag stetig verbessern, und die 4Trails schlussendlich passend zu meiner Startnummer auf dem 19. Gesamtrang (18. bei den Männern; 15. in der Kategorie MEN) beenden. Manchmal werden Träume wahr ;)

Das Ziel in Samnaun haben auch die Running-Twins Christof und Stefan Siebenhofer, Thomas Mitterer, sowie mein genialer Zimmerkollege und Physiotherapeut Martin Schwarzl souverän erreicht. Jeder der Jungs hatte wie ich den einen oder anderen „harten“ Tag, aber ALLE haben’s durchgezogen und die 4Trails bravourös geschafft. GRATULATION und Hut ab Kollegen!!!

MATERIAL, VERLETZUNGEN!? Mit Ausnahme eines blauen, großen Zehen, den ich mir hartnäckig, mehrmals angeschlagen habe, hab ich die 4Tage über die Alpen problemlos überstanden. Wohl auch, weil ich mich – wie der Großteil der Athleten auch – auf erprobtes, gewohntes Equipment von Salomon verlassen habe. Zur Zeit gibt’s wohl keine bessere Trailrunninghose als die Salomon EXO S-LAB Twinskin, da nicht nur ich gleich zwei Stück davon in Verwendung hatte, sondern das halbe Teilnehmerfeld damit startete. Von meinen Salomon Schuhen hatte ich vier Stück mit dabei. Gelaufen bin ich mit dem superleichten S-LAB Sense ULTRA, dem S-LAB FELLCROSS der sich als Schuh für Schneefelder bestens eignet, sowie meinem Favoriten für lange Trails, dem Salomon S-LAB XT-5. Den Salomon Speedcross als Trailrunning-Klassiker hatte ich zwar dabei, aber mittlerweile tendiere ich wegen des stabileren Aufbaues fast nur noch zur S-LAB Serie…

Dokumentiert hab ich die 4Trails mit meiner Suunto AmbitS2, die Details zu den einzelnen Etappen finden sich hier:
Etappe#1 – Etappe#2 – Etappe#3 – Etappe#4

BESONDEREN DANK möchte ich an dieser Stelle an Christina richten, die nicht nur meinen Rucksack wieder auf Vordermann gebracht hat, sondern mich immer tatkräftig unterstützt und meine „Trainingsabwesenheiten“ toleriert. Die waren 2013 durch 4Trails und der RAAM Teilnahme besonders viele. DANKE!

Salomon 4Trails Etappe#4

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  1. Pingback: Salomon 4 Trails 2014 – Anmeldestart | TheRunningTwins

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