Cartagena an der karibischen Küste Kolumbiens empfängt mich endlich mit Sonne und Hitze. Die Kolonial-Stadt mit ihrem bunten und sehr gepflegtem Stadtkern begeistert mich sofort. Karibischer Einfluss und gechillte Atmosphäre ist überall merkbar. Ob es die bunten Marktfrauen am Platz sind, die Imbiss-Stände mit Arepas an jeder Ecke, die Obsthändler, die herrlich reifes Obst in mundgerechte Stücke schnippeln, der Marktplatz, der am Abend laut und voller Menschen ist – ein relaxter und dennoch auf seine Art vibrierender Ort. Ich streune stundenlang ohne Plan durch die Gassen. Jede Menge Graffities zieren die Hauswände außerhalb der Altstadt. So hatte ich mir Kolumbien vorgestellt! Am zweiten Tag mache ich mich auf Richtung Strand um die Kiteschule zu suchen, die Kitesafaries anbietet. Das wäre mein Plan: mich der Küste entlang Richtung Cabo de la Vela hoch zu arbeiten und dabei zu kiten. Mit dem Collectivo, das sind Kleinbussen, die beliebig halten und beliebig viele Menschen zu einem Spottpreis mitnehmen, gehts rund 25 Minuten raus aus Cartagena an den Strand. Der Wind ist mau, der Strand so ganz und gar nicht berauschend und die Kitesafari kommt wegen zu geringer Nachfrage auch nicht zu stande. Zumindest verbringe ich zwei Stunden im bachlwarmen Wasser mit einem 17er Kite! Selbst der Kite-Instructure hat zu kämpfen, den Schirm oben zu halten! Ein paar Mal komm ich aus dem Wasser aber nicht zu starker und auch nicht konstanter Wind sind eben derzeit einfach zu wenig, um mich endlich aufs Brett zu bringen. Nichts desto trotz habe ich einen fetten Grinser im Gesicht und genieße den Sonnenuntergang am Strand. Damit ist klar: ich mache mich alleine Richtung Osten auf!

Salomon City-Trail Schuh nach der Schlammschlacht-Wanderung; der Schuh hält! Und nach einer Dusche sieht er aus wie neu!
Santa Marta and Tyrona National Park
Santa Marta peile ich nur für eine Nacht an und bleibe dann doch zwei. Weniger wegen der Schönheit der beliebten Urlaubs-Stadt der Kolumbianer – für mich hat der Ort wenig zu bieten: das Essen ist so lala, in den Straßen geht es ziemlich laut und chaotisch zu und es gibt einfach wenig bis keine hübschen Ecken. Der Strand direkt neben dem Hafen hat auch wenig Reiz. Ich schließe mich einigen Hostel-Kollegen an und mache mit ihnen eine Tour in den Tyrona National Park nördlich von Santa Marta. Per schaukelig-klapperigem Collectivo geht es um umgerechnet 2€ im Schneckentempo zum Haupteingang des Parkes. Die schöneren Strände befinden sich eher dort als im per Boot erreichbaren Süden. Dafür muss man dann auch circa 1,5h durch den Dschungel geistern, um dann am paradisieschen Cabo raus zu kommen. Zum Teil sind die Strände menschenleer und am Weg kommen einem eher Mulies als Menschen entgegen – zumindest um diese Jahreszeit. Das feuchte Klima und die häufigen Regenschauer verwandeln Teilstücke allerdings in die reinste Schlammschlacht. Meine Salomon Schuhe sehen nach kurzer Zeit und einigen vergeblichen Balance-Akten jedenfalls mehr grau als bunt aus.
Die Freude auf eine ausgiebige Dusche im coolen Hostel in Santa Marta ist dementsprechend groß. Dann der Schock über die kolumbianische Verlässlichkeit: mein „reserviertes“ Bett gibt es nicht. Tja, so ist das in Kolumbien. Immer flexibel bleiben und schnell ein neues Zimmer gesucht – dafür ein ganzer „Dorm“ (Schlafsaal) nur für mich alleine inklusive Doppelbett, in dem ich herrlich ruhe.
Hippie-Beach und Paradies Palomino
Den Trip nach Palomino gestalte ich luxeriös – ich leiste mir ein Taxi um 29€ für 1,5h Fahrt. Schon am Weg dorthin merkt man, das die Backpackerkarawanen weniger werden. Das Tiki Hut Hostel in Palomino erweist sich als perfekter Spot: chillig, klein und endlich Strand und Meer vor der Nase. Schnell entscheide ich, dass ich nicht die geplanten zwei sondern fünf Nächte in diesem kleinen Hippie-Paradies verbringe. Die Seele baumeln lassen, aufs Meer schaun und in der Hängematte schlafen – genau das mache ich! Und die letzte Woche geht es dann Richtung Cabo de la Vela – dem Wind entgegen und hoffentlich endlich zum Kiten!
Mehr Fotos sobald ich wieder mal so was wie eine „gute“ Internet Verbindung habe ;)